Im Dezember 2016 würde Wassily Kandinsky seinen 150. Geburtstag feiern – Grund genug für viele Museen, dem außergewöhnlichen Künstler Sonderausstellungen zu widmen. Denn schließlich gilt der geniale und charismatische Avantgardist als Begründer der abstrakten Malerei.
Der russische Künstler war ein exzellenter Maler und Grafiker und ein hervorragender Kunsttheoretiker, der die Wechselwirkungen von Farben, Tönen und Formen anschaulich vermittelte. Ende des 19. Jahrhunderts kam Kandinsky von Russland nach München, bis ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wieder zurück in seine Heimat führte. Er reiste viel, war Mitbegründer der Künstlergemeinschaft „Der Blaue Reiter“ und wurde in den 20er Jahren Lehrer am „Bauhaus“. Nach seiner expressionistischen Schaffensperiode entwickelte er mehr und mehr rein geometrische Kompositionen, deren bunte Formen in leuchtenden Farben strahlten – poetisch, sinnlich und mystisch. Sie sind zeitlos und frei interpretierbar, jeder Betrachter sieht etwas Anderes in den scheinbar wahllos dahingeklecksten Strichen, Formen und Schnörkeln. Bis heute haben seine Werke nichts an Bedeutung und Faszination verloren.