Manche seiner abstrakten Bildern sind von einer solch farblichen Leichtigkeit, dass sie wie ein heiteres Schweben erscheinen. „Frühlingshafte Erinnerung“ hat Rothko 1946 eine Serie von Bildern genannt, die in jene wolkig-verschwommenen Kompositionen übergehen, in denen sich die Farben an den Berührungspunkten ineinander verweben.
Mark Rothko ist einer der bedeutendsten amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Bekannt sind seine meist großformatigen Gemälde mit horizontal übereinander geschichteten, ineinander verschwimmenden Farbflächen. Mit diesen meditativen Abstraktionen gilt Rothko als der Erfinder des Abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei. Rothko selbt hat seine Bilder allerdings nie als rein abstrakte Werke verstanden. Wenn auch von allem Abbildlichen befreit, hat der Künstler seine Bilder immer mit inhaltlichen Vorstellungen verbunden. Ein zentrales Anliegen seiner Werke ist Rothko die Beziehung zwischen Betrachter und Bild, die allein durch die Wirkung der Farben und Farbkombinationen erreicht werden soll. „Ein Bild lebt in Gemeinschaft, indem es sich in den Augen des einfühlsamen Betrachters entfaltet und dadurch in ihm auflebt. Es stirbt, wenn diese Gemeinschaft fehlt“ (Rothko 1947). Die als harmonisch oder spannungsvoll, leuchtend oder düster, dominant oder gleichgewichtig empfundenen Farbenzusammenstellungen sind Ausdruck ganz unterschiedlicher, psychischer Stimmungswerte, die der Betrachter – wenn er sich auf die Bilder einlässt – in ihrer ganzen Intensität erleben oder nachempfinden kann.
Mark Rotho wurde am 25. September 1903 als Marcus Rothkowitz in Lettland geboren und starb am 25. Februar 1970 in New York. In der Art Galerie ist er zur Zeit „Künstler des Monats“.