Die amerikanische Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist in Europa eher weniger bekannt. Die Ausstellung im Potsdamer Museum Barberini zeigt nun die Entwicklung der nordamerikanischen Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind die drei zentralen Themen Landschaft, Portrait und Stadt sowie die sich gleichzeitig entwickelnde abstrakte Malerei. Diese erreicht ihren Höhepunkt nach 1945 im Abstrakten Expressionismus. Die Ausstellung präsentiert 68 Werke von 50 Künstlern. Darunter Georgia O’Keeffe mit ihrem Herbstlaub (1925) und der Rückansicht der aus Lehm erbauten Kirche von Taos (1929). Die ungegenständliche Malerei von Jackson Pollock – gezeigt wird seine kleinformatige, aber in seinem Oeuvre ungemein wichtige „Komposition“ – leitet zu den Großformaten von Clyfford Still, Philip Guston, Robert Motherwell über. Besonders beworben wird von dem Museum Edward Hoppers „Sonntag“ von 1926. Das Bild ist, in all seiner Melancholie, geradezu die Essenz des Hopper’schen Lebenswerkes. Ähnlich trostlos ist der zweite Hopper, „Einfahrt in die Stadt“ von 1946.
„Der Weg amerikanischer Künstler in die Moderne lasse sich anhand der Werke beispielhaft verdeutlichen“, so die Museumsdirektorin Ortrud Westheider. Die Sammlung zeigt sehr eindrucksvoll, wie sich die Künstler vom Impressionismus zur Geometrie und abstrakten Malerei hin entwickelt haben. Die Sonderausstellung ist zugleich eine Premiere, weil die Phillips Collection aus Washington D.C. zum ersten Mal Werke aus ihrer Sammlung nach Deutschland geschickt hat.
Die Austellung ist vom 17. Juni bis 3. Oktober 2017 im neuen Barberini-Museum in Potsdam zu sehen.
Alter Markt
Humboldtstr. 5–6
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