Bis zu seinem letzte Tag hat der Literaturnobelpreisträger an diesem Buch gearbeitet. Gut vier Monate nach dem Tod des 87-Jährigen ist nun seine literarische Hinterlassenschaft erscheinen: Prosatexte, Gedichte, Zeichnungen. Der erste Eindruck zeigt: es ist ein Abschied mit viel Humor, voller Leichtigkeit, die Leichtigkeit eines alternden Mannes, der sanftmütg geworden ist. „Mich spüren. Federleicht vogelfrei sein, wenngleich seit Langen frei zum Abschuss,“ so heißt es gleich im ersten Gedicht des Buches. Es ist ein anrührendes Buch geworden, aber auch – wie könnte es anders sein – ein politisches Buch. „Mutti“ Angela Merkel bekommt ihr Fett weg, ebenso der griechische Ministerpräsident, und auch die Fremdenfeindlichkeit ist ein Thema. Die längste Erzählung im Buch heißt „Worin und wo wir liegen werden“ und ist mit deftigem, schwarzen Humor gewürzt. Es geht in dieser Geschichte um Auswahl und Beschaffenheit der Särge für Gras und seine Frau, am Küchentisch besprechen sie mit dem Tischler bei Mirabellengeist die Details, um später in der Lieferung Probe zu liegen. „Vonne Endlichkait“ ist das letzte Buch von Günter Grass – und sein letztes Meisterwerk.